Das sind die meistverkauften Grippemittel in der Schweiz
In den kalten Wintermonaten hat die Grippe Hochsaison in der Schweiz, und die Suche nach wirksamen Behandlungsmöglichkeiten wird für viele zur Priorität. Während einige auf Hausmittel und Ruhe setzen, greifen andere zu bewährten Medikamenten, um die Symptome zu lindern. Doch welche Grippemittel aus den Apotheken und Drogerien stehen bei den Schweizerinnen und Schweizern besonders hoch im Kurs?
In der Schweiz werden die meisten Verkäufe in Apotheken und Drogerien durch den Datendienstleister IQVIA erfasst. Basierend auf den Zahlen von Oktober 2023 bis Oktober 2024 entsteht die untenstehende Rangliste:
- NeoCitran Grippe Erkältung Pulver Erwachsene 12 Stk. (1’291'076 Packungen)
- NeoCitran Schnupfen/Erkältung Filmtabletten 12 Stk. (268'061 Packungen)
- Pretuval Grippe und Erkältung Filmtabletten 20 Stk. (230'127 Packungen)
- Vicks MediNait Sirup 180 ml (204’848 Packungen)
- Pretuval Grippe und Erkältung C Brausetabletten 20 Stk. (176'364 Packungen)
- Pretuval Grippe und Erkältung C Brausetabletten 10 Stk. (141'119 Packungen)
- Sidroga Erkältungstee N 20x2g (74'693 Packungen)
- Neotylol Grippe Pulver 12 Stk. (72’665 Packungen)
- Aspirin-C Brausetabletten 20 Stk. (71'251 Packungen)
- Alca-C Brausetabletten 20 Stk. (62’282 Packungen)
Berücksichtigt wurden Produkte, die als Erkältungsmittel und Mittel gegen Grippe gelten, wie Tabletten, Tees und weitere. Das klar beliebteste Produkt in der Schweiz ist NeoCitran Grippe und Erkältung. Apothekerin Franziska Henzi-Landolt, Geschäftsführerin und Inhaberin der Apotheke im Brühl in Zürich kann das bestätigen: «Die meisten unserer Kund:innen verlangen direkt nach NeoCitran oder Pretuval und fragen seltener allgemein nach einem Produkt gegen die Grippe.» Schweizer:innen scheinen auch selten nach pflanzlichen oder alternativmedizinischen Produkten in den Apotheken zu fragen. So findet sich in den Top 10 mit dem Sidroga Erkältungstee gerade mal ein pflanzliches Produkt. Bei einer Grippe verlassen sich die Schweizer:innen – sofern sie den Gang in die Apotheke machen – also auf die gängigen schulmedizinischen Produkte.
Auswechselbare Produkte?
NeoCitran, Pretuval, Vicks Medinait und Neotylol kommen gemäss der Liste in den Schweizer Haushalten mehrheitlich zum Einsatz. Alle diese Grippemedikamente bestehen aus einer Kombination von Wirkstoffen. Apothekerin Franziska Henzi-Landolt erklärt: «In allen Produkten findet sich mit Paracetamol ein Wirkstoff, der Fieber senkt und Schmerzen lindert. Zusätzlich enthalten die Produkte einen Wirkstoff, um die Atmung zu vereinfachen und die laufende Nase zu reduzieren. Das können Pseudoephedrin, Pheniramin-Maleat, Pheniraminhydrogenmaleat oder Phenylephrin sein. Einige Produkte haben zudem noch andere Wirkstoffe.» Identisch sind die Produkte also nicht, aber ihre Wirkung ist sehr ähnlich.
65 Millionen Schweizer Franken für Grippen und Erkältungen
Grippe- und Erkältungsmittel gehören zu den meistverkauften Produkten in den Apotheken. Insgesamt kaufen Schweizer:innen jährlich über 3'300’000 Packungen, was einem Wert von über 65 Millionen Franken entspricht. Pro erwachsene Person in der Schweiz sind das knapp 9 Franken pro Jahr oder eine halbe Packung des jeweiligen Produkts. Wie viel davon tatsächlich verwendet wird, ist schwierig zu sagen. Aber allein die ersten fünf Produkte zusammen entsprechen über 28 Millionen Dosen. Bei der maximalen Anzahl Dosen pro Tag würde das ca. 9.5 Millionen Tage und damit ein beträchtlicher Verlust von Arbeitszeit oder Freizeit bedeuten. Das macht deutlich, weshalb Grippe und Erkältungen einen signifikanten wirtschaftlichen Einfluss haben.
Wie man sich gegen Grippe und Erkältungen schützt
Damit man seine Tage nicht mit einer Grippe oder einer Erkältung verbringen muss, kann man primär drei Dinge tun, wie Apothekerin Franziska Henzi-Landolt ausführt: «1. Das Immunsystem stärken. Damit kann der eigene Körper auf die Krankheitserreger reagieren, und man wird weniger oft krank. 2. Versuchen, Ansteckungen zu vermeiden. Aus der Corona-Zeit haben wir eigentlich gelernt, wie man Ansteckungen vermeiden kann; das funktioniert auch gegen Grippe und Erkältungen. Und 3. sich gegen die Grippe impfen. Die Grippeimpfung ist eine einfache Variante, um den Grippeschutz zu erhöhen. Ich persönlich lasse mich deshalb jährlich gegen Grippe impfen.»
Bild: Erstellt mit DALL·E, OpenAI