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Ratgeber

Osteoporose

Osteoporose ist weit verbreitet und alleine in der Schweiz leiden mehr als 400'000 Menschen an ihr. Häufig wissen Betroffene nichts über ihre Erkrankung und die Folgen einer Osteoporose können unter Umständen schwerwiegend sein. Daher ist es wichtig, dass Risikofaktoren möglichst vermieden werden und eine Osteoporose rechtzeitig erkannt wird.

In Kürze

  • Die Osteoporose, auch Knochenschwund oder «Krankheit der brüchigen Knochen» genannt, nimmt weltweit zu und mehr als 400'000 Personen sind in der Schweiz betroffen.
  • Folgen der Erkrankung können Schmerzen, Knochenbrüche bis hin zur Skelettverkrümmung sein.
  • Osteoporose ist nicht heilbar, aber behandelbar und durch die Vermeidung von Risikofaktoren und einem gesunden Lebensstil kann einer Erkrankung unter Umständen vorgebeugt werden.

Was versteht man unter Osteoporose?

Osteoporose ist eine Erkrankung des Skelettsystems, die durch eine Verringerung der Knochendichte und eine Verschlechterung der Knochenqualität gekennzeichnet ist. Dies führt zu einem erhöhten Risiko von Knochenbrüchen, insbesondere in Bereichen wie der Wirbelsäule, den Hüften, den Handgelenken und den Oberschenkeln.

Knochengewebe besteht aus einem Netzwerk von Knochenzellen, das dem Knochen Stabilität verleiht. Bei der Osteoporose wird Knochensubstanz im ganzen Körper abgebaut und die Struktur der Knochen verändert, so dass diese porös, dünner und anfälliger für Brüche werden – selbst bei geringfügigen Belastungen oder Stössen.

Es ist wichtig, Osteoporose zu erkennen und zu behandeln, da die Erkrankung das Risiko für schmerzhafte Knochenbrüche erhöht und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Ein gesunder Lebensstil und frühzeitige Massnahmen können dazu beitragen, das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen zu reduzieren.

Ursachen

Osteoporose kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die sowohl genetische Einflüsse als auch den Lebensstil umfassen. Das Alter spielt eine entscheidende Rolle. Das Risiko für Osteoporose steigt nämlich mit zunehmendem Alter, da die Knochenmasse im Laufe der Zeit natürlicherweise abnimmt. Auch das Geschlecht hat Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung. Frauen sind nach den Wechseljahren aufgrund des Rückgangs des Hormons Östrogen besonders gefährdet, da Östrogen eine wichtige Rolle bei der Knochenbildung spielt. Männer können jedoch ebenfalls Osteoporose entwickeln, wenn auch seltener. Neben den Wechseljahren können hormonelle Störungen wie Schilddrüsenunterfunktion oder Nebennierenrindeninsuffizienz das Osteoporose-Risiko erhöhen. Darüber hinaus hat die Genetik einen Einfluss. Eine familiäre Veranlagung kann das Risiko für Osteoporose vergrössern. Wenn also enge Verwandte an Osteoporose leiden, besteht möglicherweise ein erhöhtes Risiko.

Bei den beeinflussbaren Faktoren spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Calcium ist ein wesentlicher Baustein der Knochenstruktur und Vitamin D hilft dem Körper, Calcium aufzunehmen. Ein Mangel an diesen Nährstoffen kann das Risiko für Osteoporose erhöhen. Auch ein inaktiver Lebensstil kann das Osteoporose-Risiko negativ beeinflussen, da die Knochenmasse bei einem Mangel an Bewegung verringert wird. Rauchen und Alkoholkonsum können zudem den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen und die Wahrscheinlichkeit einer Osteoporose-Erkrankung vergrössern. Nicht zuletzt die Anwendung von Glukokortikoiden (z. B. Prednison) oder Vorerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis, Zöliakie und bestimmte Hormonstörungen können das Risiko für Osteoporose erhöhen. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, wie diese Faktoren die Knochengesundheit beeinflussen, damit vorbeugende Massnahmen ergriffen werden können.

Symptome

Im frühen Stadium verursacht Osteoporose oft keine offensichtlichen Symptome. Die Krankheit entwickelt sich schleichend über einen längeren Zeitraum und die Betroffenen bemerken unter Umständen erst dann, dass sie an Osteoporose leiden, wenn sie bereits Knochenbrüche erlitten haben. Dennoch ist es gut, mögliche Symptome zu kennen, um frühzeitig auf eine Erkrankung reagieren und diese behandeln zu können:

  • Rückenschmerzen: Durch den Knochenschwund kann es in den Wirbeln zu kleinsten Brüchen kommen, die zu einer Verformung der Wirbelsäule führen und Schmerzen verursachen können.
  • Schwächere Nägel: Nägel können brüchig und spröde werden.
  • Schwacher Griff: Eine verminderte Griffstärke könnte auf Osteoporose hinweisen.
  • Knochenbrüche: Osteoporose erhöht das Risiko von Knochenbrüchen, insbesondere in den Wirbeln, Hüften, Handgelenken und Oberschenkeln. Diese Brüche können bereits aufgrund geringer Belastungen oder Stösse auftreten und schmerzhaft sein.
  • Verlust der Körpergrösse: Durch Knochenverlust in der Wirbelsäule können Betroffene an Körpergrösse verlieren.

Mögliche Folgen von Osteoporose

Osteoporose kann eine Reihe von schwerwiegenden Folgen haben, die die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigt. Die Hauptfolge von Osteoporose sind Knochenbrüche. Diese können auch bei geringfügigen Belastungen oder Stössen auftreten und verursachen oft starke Schmerzen und Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit. Besonders häufig sind Brüche der Wirbelkörper, Hüften, Handgelenke und Oberschenkelknochen. Darüber hinaus können Knochenbrüche und Schmerzen zu einer eingeschränkten Mobilität führen, was die Fähigkeit zur Ausführung täglicher Aktivitäten beeinträchtigt. Neben Knochenbrüchen und Schmerzen kann Osteoporose zudem zu einem Verlust der Körpergrösse führen, wenn es zu Wirbelkörperbrüchen kommt. Eine weitere Konsequenz kann dann eine sichtbare Krümmung der Wirbelsäule (Kyphose oder «Witwenbuckel») sein. Häufig gehen mit den genannten Leiden auch soziale und emotionale Folgen einher. Schmerzen, eingeschränkte Mobilität und Veränderungen im äusseren Erscheinungsbild führen dann zu sozialer Isolation, Depression und Angstzuständen.

Die genannten Folgen erfordern häufig medizinische Interventionen, Krankenhausaufenthalte, Operationen und Rehabilitation und führen so zu hohen Gesundheitskosten. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass Osteoporose eine behandelbare und in vielen Fällen vermeidbare Erkrankung ist. Durch frühzeitige Diagnose, richtige Behandlung, gesunde Lebensweise, angemessene Ernährung und regelmässige körperliche Aktivität können die Auswirkungen von Osteoporose minimiert werden.

Wer ist von Osteoporose betroffen?

Osteoporose betrifft häufig ältere Menschen, insbesondere Frauen nach den Wechseljahren, aufgrund der Abnahme des Hormons Östrogen, das eine wichtige Rolle bei der Knochenbildung spielt. Dennoch kann sie auch jüngere Menschen und Männer betreffen.

Etwa 20% der Frauen und 7% der Männer über 50 Jahren leiden an Osteoporose. In der Schweiz leben aktuell mehr als 400’000 Betroffene. Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung nimmt im Alter weiter zu: Mit 80 Jahren besteht sogar bei rund 40% aller Menschen eine Osteoporose. Auch die Bedeutung der Osteoporose-Folgen nimmt mit der steigenden Lebenserwartung zu. Häufiger werden insbesondere Wirbel -und Oberschenkelhalsbrüche.

Ein Drittel der Frauen und Männer über 50 Jahren leidet an Osteopenie. Es handelt sich dabei um eine Vorstufe der Osteoporose, bei der die Knochendichte allerdings schon deutlich reduziert ist. Aus diesem Grund besteht auch bei diesen Personen ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.

Diagnose

Osteoporose wird in der Regel mithilfe von Knochendichtemessungen diagnostiziert. Eine der häufigsten Methoden zur Messung der Knochendichte ist die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (Engl.: dual energy X-ray absorptiometry, kurz: DXA oder DEXA). Diese nicht-invasive Untersuchung verwendet eine geringe Strahlendosis, um die Knochendichte an verschiedenen Stellen des Körpers zu messen, typischerweise an der Wirbelsäule, den Hüften oder den Handgelenken. Der DXA-Test vergleicht die gemessene Knochendichte mit den Durchschnittswerten einer gesunden jungen Erwachsenenpopulation. Die Ergebnisse werden in Form von T-Scores und Z-Scores angegeben:

  • T-Score: Der T-Score vergleicht die Knochendichte der Patientin / des Patienten mit der Knochendichte eines gesunden jungen Erwachsenen. Ein T-Score von -1 oder höher gilt als normal, ein T-Score zwischen -1 und -2,5 weist auf Osteopenie hin (verringerte Knochendichte, aber nicht so schwerwiegend wie Osteoporose), und ein T-Score von -2,5 oder niedriger gilt als Osteoporose.
  • Z-Score: Der Z-Score vergleicht die Knochendichte der Patientin / des Patienten mit der Knochendichte einer altersgleichen Referenzgruppe.

Andere diagnostische Methoden können ebenfalls eingesetzt werden, zum Beispiel:

  • Klinische Bewertung: Eine Ärztin / ein Arzt kann die klinische Vorgeschichte, körperliche Untersuchungen und Röntgenaufnahmen nutzen, um auf Anzeichen von Osteoporose hinzuweisen.
  • Laboruntersuchungen: Bluttests können verwendet werden, um den Calciumspiegel, den Vitamin-D-Spiegel und andere Marker der Knochengesundheit zu überprüfen.
  • Knochenbiopsie: In seltenen Fällen kann eine Gewebeprobe aus dem Knochenmark entnommen werden, um die Knochenqualität und -struktur genauer zu analysieren.

Die Diagnose von Osteoporose ist wichtig, da sie dabei hilft, das Risiko von Knochenbrüchen vorherzusagen und die geeigneten Behandlungs- und Präventionsmassnahmen zu bestimmen.

Behandlung und Vorbeugung

Die Behandlung von Osteoporose zielt darauf ab, die Knochengesundheit zu verbessern, das Risiko von Knochenbrüchen zu verringern und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Sie kann je nach Schweregrad der Osteoporose, den individuellen Bedürfnissen und anderen Gesundheitszuständen variieren.

Eine ausgewogene Ernährung mit genügend Calcium und Vitamin D ist entscheidend für die Knochengesundheit. Calciumreiche Lebensmittel sind beispielsweise Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Lachs und Mandeln. Vitamin D wird dagegen durch Sonneneinstrahlung in unserer Haut gebildet. In sonnenarmen Herbst- und Wintermonaten kann es zu Vitamin D-Mangel kommen. In einigen Fällen kann daher die Supplementierung von Vitamin D aber auch von Calcium sinnvoll sein, um sicherzustellen, dass der Körper ausreichend mit diesen Nährstoffen versorgt wird. Auch eine medikamentöse Therapie ist unter Umständen hilfreich. Medikamente können auf unterschiedliche Weise wirken, um den Knochenabbau zu verlangsamen und die Knochenstärke zu verbessern. Die Wahl des richtigen Medikaments hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschliesslich des individuellen Gesundheitszustands.

Wichtig ist zudem regelmässige Bewegung, insbesondere Gewichtstraining und Aktivitäten, die die Knochen belasten. So kann die Knochenstärke verbessert und der Knochenabbau verlangsamt werden. Wenn Rauchen und Alkoholkonsum Teil des Lebensstils sind, kann das Aufgeben dieser Gewohnheiten zur Verbesserung der Knochengesundheit beitragen. Die Reduzierung des Risikos von Stürzen ist zudem entscheidend, um das Risiko von Knochenbrüchen zu verringern. Dazu gehören Massnahmen wie das Entfernen von Stolperfallen zu Hause, das Tragen rutschfester Schuhe und die Aufrechterhaltung einer guten Balance. Ältere Menschen können von Sturzpräventionsprogrammen profitieren, die Übungen zur Verbesserung der Balance und Stabilität umfassen. Eine insgesamt gesunde Lebensweise mit ausreichend Schlaf, Stressbewältigung und angemessener Flüssigkeitszufuhr kann sich positiv auf die Knochengesundheit auswirken.

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